Verbreitete Verliebtheit in fototechnische Perfektion und Bildschärfe forderte mich heraus, gegen herkömmliche Regeln mit langen Belichtungszeiten und Bewegungsunschärfen zu arbeiten. Das zunächst noch im Rahmen der klassischen Fotografie.
Dann begann ich, Fotos aus freier Hand bei Belichtungszeiten von bis zu mehreren Sekunden gezielt zu verwackeln. Nachschliff mit der digitalen Bildbearbeitung unter Verzicht auf irgendwelche Kunst- oder Malfilter. Zunächst erprobte ich die Technik an statischen Motiven, fand dann, dass sich die Bilddynamik bei bewegten Objekten weiter steigern ließ.
Die Motive finde ich in meinem Lebensumfeld, der Stadt Lingen und dem Emsland, hin und wieder auch auf Reisen.
Die Stadt bietet mir insbesondere mit den historischen Kivelingsfesten viele Bildideen. Hier verwischen unter Langzeitbelichtung nicht nur die Umrisse des Dargestellten, sondern auch die Grenzen zwischen Geschichte und Gegenwart.
Die umgebende Natur ist natürlich keine Welt in paradiesischem Zustand, die Agrarwirtschaft prägt weithin das Bild. Auch diese Szenerien finden gute Fotografen. Mich allerdings zieht die Schönheit, Rauheit, Kälte und Wärme der Moore, Wälder und Heidelandschaften an. Diese Eindrücke versuche ich in Bilder zu übersetzen.